lEBEN vERÄNDERT sICH
12. Januar 2025. Dinge können sich vorübergehend ändern. Und ich bleibe nicht nur immer dieselbe, sondern bin im Kern immer mehr ich.
Ich bin gerade nur wenige Tage im Jahr in Kirchberg. Alles, was dort und mir über die Zeit verloren geht, schmerzt. Dinge verschwinden... die Hühner sind weg, die kleine Gartenhütte ist abgebaut... kleine Zeichen... noch nichts Irreparables...
Meine Überzeugungen sind geblieben.
Was gut ist, pflegen. Wo Dinge gelitten haben, sorgsam reparieren - mit einer guten Kenntnis der Grundsubstanz. Wenn der Schaden größer ist, sanieren. Was saniert wird, so sanieren, dass es wieder "für die Ewigkeit" hält. Und sortenrein rückgebaut und wiederverwendet werden kann, als wäre es nie gewesen.
Diese Haltung sickert immer tiefer in mein Leben.
Geht weit über Gebäude hinaus, bezieht sich auf Nahrung, Kleidung, auf das kulturelle Leben und auf das gute Miteinander. Diesem allem eine nährende Energie zu geben, darum geht es.
P.S. Sich selbst nähren ist natürlich auch wichtig. Ein schöner Film, um die warme Energie in sich wieder zu finden: Wild & Frei, derzeit auf ARTE zu sehen. Noch bis 10.03.2025:
https://www.arte.tv/de/videos/119010-000-A/wild-und-frei/
aUS kINDERN wERDEN lEUTE
21. August 2023. Zu den allerschönsten Momenten im Leben zählen für mich die, in denen Kinder Präsenz einfordern: Mama, ich möchte Zeit mit Dir.
Raus aus der Routine, raus aus der ToDo-Liste, ein Tag Urlaub eingelegt und ab ins Schmetterlingshaus. Im Palmenhaus gegessen und danach vor der Hofburg in den Hofgarten gefläzt und den Bruder angerufen. Wir haben dann noch eine Menge Samen gekauft, von denen ich sicherlich später erzählen werde.
gUT dING bRAUCHT wEILE
17. AUGUST 2023. Vor etwa zwei Jahren haben wir bei dem wunderbaren Martin Häberle in Söhnstetten auf der Ostalb, das liegt grob zwischen Ulm und Aalen, eine historische doppelflügelige Tür aus Eiche erworben.
Einen Besuch bei Martin Häberle und seinen Historischen Baustoffen Ostalb können wir wärmstens empfehlen. Was er und seine Kolleg:innen täglich tun, lässt unser Herz höher schlagen. Von Translozierungen bist zur Rettung von Bauelementen und Bauaustattungen wird man bei ihm fündig.
https://www.historische-baustoffe-ostalb.de/
Was bis heute fehlt, ist ein angemessener Beschlag und eine schöne Klinke.
Und da kommen wir zu einem Punkt, der das Sanieren und Restaurieren von Bauwerken für Laien und Unerprobte manchmal etwas schwierig macht: Wie komme ich denn nun zu jemanden, der mir dafür einen passenden Beschlag liefert, der zu meinem schicken Kastenschloss (dazu eventuell später mehr, ein echtes Kleinod) passt und zwischen die hölzernen Ornamente passt?
In Wien gehören solche Arbeiten dagegen zum täglichen Standard. Hier gibt es gewissermaßen eine ganze "Industrie" , die mit der Erhaltung historischer Gebäude beschäftigt ist.
Auf meinen wöchentlichen Spaziergängen zwischen der 71er-Haltestelle und dem Palais Auersperg komme ich bei der Metallwerkstatt Senft vorbei: https://www.senft.co.at/de/messing
Herrn Senft habe ich neulich kennengelernt, weil ich für ein Geburstagsgeschenk eben dieses Palais Auersperg auf Gläser graviert haben wollte. Und dabei kamen wir ins Plaudern über Beschläge.
Herr Senft hat erst neulich ein Langschild mit Griff für Schönbrunn hergestellt. Was für Schönbrunn gut ist, wird auch in Kirchberg reichen, dachte ich mir, und bin gestern dort vorstellig geworden.
Gutgelaunt und hilfsbereit wie immer, hat er mir ein paar Papiermodelle angefertigt, die ich nun auf die Tür halten kann. Dann sehen wir, ob das Modell passt.
Denn: Auf die Sonderanfertigung Schönbrunn verzichte ich dann doch...
Weiter geht es an dieser Baustelle jedoch erst im September, wenn ich wieder in Kirchberg bin. Und übrigens auch die Gelegenheit nutze, bei Martin Häberle vorbei zu schauen: Wir brauchen noch seinen fachlichen Rat bezüglich eines Dachfensters und wollen außerdem am fetten Holztisch in der Söhnstettener Küche mindestens einen Kaffee mit ihm trinken - vielleicht sogar ein Bier.